Das Richtige geschieht von ganz allein
Alexander-Technik, Zen und der lebendige Augenblick
erschienen beim Lüchow Verlag 2010
erste überarbeitete Neuauflage im Aurum Verlag 2013
zweite überarbeitete Neuauflage bei BoD 2024, 22,50 Euro
auch als E-Book erhältlich
zur Bestellung direkt bei BoD (portofreie Lieferung)
Thema des Buches
Das Richtige kann von ganz allein geschehen, wenn wir lernen uns nicht störend einzumischen. Unsere Handlungen bekommen dann eine besondere Qualität. Diese Qualität des „Nicht-Tuns“ ist ein Kennzeichen wahrer Meisterschaft und lässt sich z.B. bei großen Musikern beobachten. Hingegen neigen die meisten Menschen dazu, sich im Alltag und beim Erlernen neuer Fähigkeiten zu sehr anzustrengen. Ein solches Verhalten beschränkt uns in unseren Möglichkeiten und beeinträchtigt unsere Koordination.
Als Kunst des Nicht-Tuns steht die Alexander-Technik im Mittelpunkt der Betrachtungen. Durch sie können wir das „Nicht-Tun“ lernen. Ein Vergleich mit spirituellen Wegen wie Zen und der Arbeit von Eckhart Tolle erlaubt einen tiefen Einblick in die Natur aller drei Wege: Präsenz und Nicht-Tun erscheinen dabei als ein Bewusstseinsschritt in der Evolution der Menschheit.
In dem vorliegenden Buch habe ich mich dem Thema „Nicht-Tun“ von unterschiedlichen Seiten genähert, um ein möglichst klares und anschauliches Bild des Phänomens zu entwerfen. Um das Buch leicht lesbar zu machen, habe ich komplexere Sachverhalte in den Anhang gestellt.
Intention des Buches
Der Vergleich von Alexander-Technik, Zen und der Arbeit von Eckhart Tolle sowie die zahlreichen Beispiele aus anderen Bereichen dienen dem tieferen Verständnis des Nicht-Tuns. Es geht dabei nicht in erster Linie um intellektuelles Verstehen, sondern vor allen Dingen um die Entfaltung des Menschen durch das Verlassen eingefahrener oft ungünstiger Verhaltens- und Denkmuster. Das Buch hilft uns dabei, solche Muster zu erkennen und gibt uns Anregungen für den Alltag. Präsenz und Nicht-Tun werden durch die unterschiedlichsten Beispiele anschaulich und erlebbar.
Das Buch kann Alexander-Technik-Unterricht und Meditation nicht ersetzen, doch kann es dazu dienen, Umwege beim Erlernen der Alexander-Technik und beim Verfolgen spiritueller Wege zu vermeiden. Es möchte demjenigen, der meditiert oder mit Eckhart Tolles Weg arbeitet, die Alexander-Technik als eine Methode empfehlen, die uns das Nicht-Tun erleben lässt. Denjenigen, der sich in der Alexander-Technik vor allen Dingen mit seinen Bewegungsmustern beschäftigt, lädt das Buch dazu ein, durch Meditation und Präsenz, seine Gedankenmuster kennen zu lernen.
Kapitelübersicht
Kapitel I: Nicht-Tun: Eine Qualität, die alles verändert
- Wir sind im Denken und Handeln meist auf Tun und Anstrengung eingestellt. Treten Probleme auf, so strengen wir uns mehr an, um diese zu überwinden. Damit suchen wir die Lösung jedoch meist in der falschen Richtung.
- Das Nicht-Tun wird als neue Strategie anhand zahlreicher Beispiele vorgestellt.
Kapitel II: Alexander-Technik: Nicht-Tun lernen
- Die Alexander-Technik ist eine Methode, die das Nicht-Tun in praktischer Weise durch geführte Bewegungen lehrt. Wir lernen dabei, natürliche reflexartige Vorgänge im Körper (die Weisheit der Evolution) nicht zu stören.
- Unbewusst über Jahre eingeübte Bewegungsabläufe werden zu Gewohnheiten. Dabei entstehen eingefahrene Wege in den Nervenverbindungen des Gehirns. Unsere Handlungen laufen in immer festeren Mustern ab. Wir sind dadurch in unserer Entfaltung eingeschränkt.
- Durch Innehalten und das Geben von „Direktiven“ lernen wir, aus dem Käfig der Gewohnheiten auszubrechen.
- Arbeiten wir in dieser Weise an unserer Koordination, so sind wir mehr im gegenwärtigen Augenblick. Statt einem Ziel entgegenzustreben, lernen wir, uns im gegenwärtigen Moment neu – also in nicht gewohnter Weise - auszurichten.
- Unsere Handlungen bekommen so eine neue Qualität. Eine natürliche Aufrichtung des Körpers erleben wir als Leichtigkeit, Bewegungen werden mühelos.
- Hinter dem Zielstreben, das uns als ein unbewusster Prozess in die Gewohnheiten treibt, steckt das unruhige Ich. (Hier zeigt sich die Ähnlichkeit zum Zen.)
Kapitel III: Nicht-Tun als spirituelle Praxis
- Eckhart Tolle lässt uns das „Jetzt“ als lebendig erleben und hilft uns, den unruhigen Verstand als Hindernis einer spirituellen Entwicklung zu erkennen und zu beruhigen. Dies korrespondiert mit dem Innehalten und dem Geben der Anweisungen in der Alexander-Technik.
- In der Zen-Meditation lernen wir unsere Denkgewohnheiten kennen, nehmen unsere innere Unruhe wahr, gelangen zur Stille und wie bei Eckhart Tolle zum lebendigen Augenblick.
- Die Zen-Kunst des Bogenschießens macht die Ähnlichkeit des Zen und der Alexander-Technik besonders deutlich. Ein Vergleich des Entdeckungsprozesses von F.M. Alexander und des Lernweges von Eugen Herrigel zeigt viele Ähnlichkeiten und hilft die Probleme, denen wir auf einem solchen Weg begegnen, besser zu verstehen.
- Die vorgestellten Wege ergänzen sich: In der Alexander-Technik lernen wir besonders unsere Bewegungsgewohnheiten kennen, während Zen und die Arbeit von Eckhart Tolle uns vor allen Dingen unsere Denkmuster bewusst macht.
Kapitel IV: Evolution des Bewusstseins
- Alle drei Wege sehen die Evolution der Menschheit als eine Evolution des Bewusstseins.
- Auch unsere Entwicklung als Individuen ist geprägt von der Entwicklung des Bewusstseins.
- Leben bedeutet Entwicklung. Es wird beschrieben, wie die vorgestellten Wege dabei helfen, uns voll zu entfalten.
- Naturwissenschaftliche Forschungen der letzten 20 Jahre lassen das Thema „Bewusstsein“ in einem neuen Licht erscheinen und unterstützen das Bild, das die vorherigen Kapitel vom Denken und vom Bewusstsein gezeichnet haben.
Anhang
- Das Nicht-Tun ist in unserem Muskel- und Nervensystem angelegt. Das zeigt sich besonders in den Steuerungsvorgängen des Gehirns.
- Das natürliche Stützsystem unseres Körpers arbeitet reflexartig und verhilft uns zu müheloser Aufrichtung, wenn wir es durch unser bewusstes Tun nicht stören. Dieser im Kapitel II beschriebene Sachverhalt wird durch anatomische Beschreibungen genauer dargestellt.