Klavierspielen, Alexander-Technik und Zen
Frei von störenden Mustern die Musik geschehen lassen
erschienen beim Wißner-Verlag 2011
erweiterte Neuauflage 2013
sechste Auflage 2021, 18,80 Euro
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Thema des Buches
Das Buch beschreibt den langen Weg vom krampfhaften Bemühen am Klavier zum mühelosen Klavierspielen. Diese Freiheit am Klavier zeichnet sich aus durch eine fein abgestimmte Koordination des gesamten Körpers, einem aufmerksamen Lauschen der entstehenden Musik und einem freien Fließen der Bewegung aus dem eigenen Inneren und aus dem weiten Rücken heraus.
Eingeflochten ist ein Erfahrungsbericht, der ergänzt wird durch eine Darstellung der Alexander-Technik und ihrer Anwendung am Klavier sowie eine kurze Beschreibung des Zen-Wegs und seiner Bedeutung für das Musizieren. Im Anhang werden zum Vergleich und als anregende Materialsammlung die pädagogischen Ansätze von Claudio Arrau, Franz Liszt, Frédéric Chopin, Ludwig Deppe und Raymond Thiberge kurz vorgestellt.
Intention des Buches
Viele Klavierschüler, Klavierstudenten und Berufsmusiker machen die Erfahrung, dass ihre Leistungen hinter ihren Wünschen oder den an sie gestellten Anforderungen zurückbleiben. Sie geraten dabei an einen Punkt, wo Üben und Bemühen ihnen nicht mehr weiterhilft, ja vielleicht ihrem Bewegungsapparat Schaden zufügt.
Hier setzt das Buch an und zeigt einen radikal anderen Weg aus der Enge der eintrainierten Bewegungsmuster. Eine Art des völlig mühelosen Übens, Alexander-Technik und der Zen-Weg werden vorgestellt, um einen Ausweg aus der Falle der eigenen Denk- und Bewegungsmuster aufzuzeigen.
Wenige glückliche Naturen wie Wunderkinder und Virtuosen – Arthur Rubinstein ist ein besonders gutes Beispiel – bewahren sich ihre natürlichen Bewegungsmuster über die frühen Kindheitstage hinaus. Alle anderen können von dem im Buch beschriebenen ganzheitlichen Ansatz, bei dem die Reaktionsweise und die Koordination des gesamten Menschen zum Arbeitsfeld werden, in ungeahnter Weise profitieren.
Kapitelübersicht
Kapitel 1: Der Weg von der Anstrengung zur Mühelosigkeit
- Wir sind im Denken und Handeln meist auf Tun und Anstrengung eingestellt. Treten Probleme auf, so strengen wir uns noch mehr an, um diese zu überwinden. Damit suchen wir die Lösung jedoch in der falschen Richtung.
- Die Betrachtung von Wunderkindern gibt uns Hinweise auf ungestörte Verhaltens- und Reaktionsweisen.
Kapitel 2: Hindernisse auf dem Weg
- Hindernisse auf dem Weg zur freien Entfaltung sind
- unsere Neigung sich bei auftretenden Schwierigkeiten anzustrengen und zu verkrampfen,
- unser Ich, das Leistungsdruck erzeugt und
- unsere einengenden Gewohnheiten.
Kapitel 3: Hilfe aus unerwarteter Richtung
- Das völlig mühelose, langsame und leise Üben hilft, den Teufelskreis der Anstrengung zu durchbrechen.
- Bewusstmachen der eigenen Reaktionsweise hilft, eine neue Einstellung gegenüber so genannten „schweren Stellen“ zu finden, und dadurch die gewohnte, angestrengte Weise zu reagieren aufzulösen.
Kapitel 4: Alexander-Technik: Grundlage der Koordination
- Die Alexander-Technik ist eine ganzheitliche Methode, die das Nicht-Tun in praktischer Weise durch geführte Bewegungen lehrt. Wir lernen dabei, natürliche reflexartige Vorgänge im Körper (die Weisheit der Evolution) nicht zu stören.
- Die uns verloren gegangene natürliche Koordination können wir mithilfe der Alexander-Technik durch Innehalten und eine bewussten Ausrichtung wieder zurückgewinnen.
Kapitel 5: Klavierspielen und Alexander-Technik
- Die Alexander-Technik fördert das Nicht-Tun am Musikinstrument – eine natürliche mühelose Weise zu spielen.
- Die verbesserte Gesamtkoordination lässt den Rücken zur tragende Säule des Klavierspiels werden. Statt angestrengter Fingeraktivität wird das Spielen zu einer Aktivität des gesamten Körpers, der lang, weit und durchlässig geworden ist.
Kapitel 6: Mentales Üben
- Mentales Üben ist eine natürliche Ergänzung des dargestellten Weges, der zum Nicht-Tun führt.
Kapitel 7: Freiheit vom Ich
- Der Zen-Weg konfrontiert uns auf sehr direkte Weise mit unseren Denkmustern, macht sie uns bewusst und hilft die herumeilenden Gedanken zu beruhigen.
- Nach dem Vorbild des Zen-Schülers im Bogenschießen lässt sich das Bild eines vom Zen-Weg beeinflussten Klavierspiels entwerfen, das von den störenden Einflüssen des Ich befreit ist.
Anhang: Natürliche Klaviertechnik
- Es wird ein kurzer Einblick in die Spielweisen und Unterrichtsmethoden von Claudio Arrau, Franz Liszt, Frédéric Chopin, Ludwig Deppe und Raymond Thiberge gegeben. Ihre Ansätze zeigen viele Gemeinsamkeiten untereinander und Ähnlichkeiten zu dem im Hauptteil vorgestellten Weg.